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Solojazz

Solo Jazz, auch als Vernacular Jazz oder Authentic Jazz bezeichnet, ist eine Form des Tanzes, die solo – also ohne Partner:in – getanzt wird und ihre Wurzeln in der afroamerikanischen Tanzkultur des frühen 20. Jahrhunderts hat. Der Stil entwickelte sich parallel zur Entstehung des Jazz und ist eng mit der Musik und Ästhetik der Swing-Ära verbunden.

Charakteristisch für Solo Jazz sind rhythmische, oft improvisierte Bewegungen, die stark auf den Puls und die Akzente der Musik reagieren. Tänzer:innen nutzen dabei den ganzen Körper – Füße, Arme, Hüfte und Oberkörper – um mit der Musik zu „spielen“. Bekannte Schritte wie der Charleston, Suzie Q, Tacky Annie oder Apple Jacks gehören ebenso dazu wie stilisierte Bewegungen, die an afroamerikanische Social Dances oder Bühnenchoreografien erinnern.

Solo Jazz wurde nicht nur auf Partys und in Ballrooms getanzt, sondern auch von professionellen Performer:innen weiterentwickelt, etwa in Vaudeville-Shows oder im berühmten Apollo Theater in Harlem. Besonders die Tanzgruppe „Whitey’s Lindy Hoppers“ kombinierte Solo Jazz mit Paartanzformen wie Lindy Hop und machte die fließenden Übergänge zwischen Solo- und Partnerarbeit bekannt.

In der heutigen Tanzszene ist Solo Jazz ein eigenständiger Bereich innerhalb der Swing-Community. Er wird sowohl als Ausdruckstanz praktiziert als auch als Techniktraining für andere Swingtänze genutzt. Viele Tänzer:innen schätzen die kreative Freiheit, die der Solotanz bietet, und die Möglichkeit, musikalisches Verständnis, Körperspannung und persönliche Ausdrucksweise zu vertiefen. Solo Jazz ist oft auch Teil choreografierter Stücke oder Improvisationsbattles und wird auf Festivals und in Workshops weltweit unterrichtet.