Shag

Shag ist ein Oberbegriff für mehrere verwandte Paartänze, die in den USA zwischen den 1920er- und 1940er-Jahren entstanden sind. Der bekannteste unter ihnen ist der Collegiate Shag, der vor allem in der Swing-Ära unter jungen Leuten an Universitäten populär war.

Trotz seines Namens hat der Tanz nichts mit Großbritannien oder dem dortigen Slangbegriff zu tun, sondern bezieht sich auf eine eigenständige amerikanische Tanztradition.

Collegiate Shag zeichnet sich durch ein hohes Energielevel, eine aufrechte Körperhaltung und schnelle, federnde Fußarbeit aus. Die Grundschritte folgen meist einem „slow, slow, quick, quick“-Rhythmus und werden auf der Stelle oder in kleinen Kreisbewegungen getanzt. Typisch sind eng gefasste Tanzhaltung, kurze Schrittfolgen und rhythmisch wiederholte Sprungbewegungen. Shag ist besonders gut geeignet für schnelle Swingmusik, oft ab etwa 200 Beats per Minute und mehr.

Neben dem Collegiate Shag gibt es auch andere Varianten wie St. Louis Shag oder Carolina Shag, die jeweils regionale Unterschiede in Rhythmus, Haltung und Musikstil aufweisen. Während der Collegiate Shag hauptsächlich mit schneller Jazz- und Swingmusik verbunden ist, wird der Carolina Shag traditionell zu Rhythm & Blues getanzt.

In der heutigen Swing-Szene hat sich insbesondere der Collegiate Shag als Nischenstil etabliert. Er wird häufig von Tänzer:innen gewählt, die eine Vorliebe für schnelles Tempo und verspielte, rhythmisch präzise Fußarbeit haben. Shag lässt sich gut mit anderen Swingtänzen kombinieren und wird auf vielen Tanzveranstaltungen und Festivals unterrichtet und getanzt.