Balboa
Balboa ist ein Paartanz, der in den 1920er- und 1930er-Jahren an der Westküste der USA entstanden ist, insbesondere in Südkalifornien. Benannt wurde der Tanz nach der Balboa-Halbinsel in Newport Beach, einem beliebten Ausgehviertel dieser Zeit. Dort entwickelten sich enge Tanzformen, da die Tanzflächen oft überfüllt waren und schnelle Swingmusik gespielt wurde.

Typisch für Balboa ist die enge Tanzhaltung und die betont kleine, präzise Fußarbeit. Im Gegensatz zu anderen Swingtänzen wie dem Lindy Hop, der viel Raum und akrobatische Figuren nutzt, bleibt Balboa kompakter und konzentriert sich auf rhythmische Variationen und subtile Führungsimpulse. Dabei gibt es zwei Hauptformen: Pure Balboa, das in enger geschlossener Haltung getanzt wird, und Bal-Swing, das mehr Drehungen und offene Figuren erlaubt.
Die Musik für Balboa bewegt sich meist im schnelleren Swingbereich, oft zwischen 180 und 250 Beats per Minute. Dennoch wirkt der Tanz nicht gehetzt – geübte Tänzer:innen zeichnen sich durch fließende Bewegungen und eine elegante, kontrollierte Technik aus. Balboa eignet sich besonders gut für lange Tanzabende, da der Stil effizient und körperlich weniger fordernd ist als andere Swingtänze.
In der heutigen Swing-Tanzszene erlebt Balboa eine starke Renaissance. Weltweit gibt es Festivals, Workshops und Communities, die sich auf diesen Stil spezialisiert haben. Besonders beliebt ist Balboa bei Tänzer:innen, die Freude an rhythmischer Präzision und Partnerverbindung auf kleinem Raum haben.

