Charleston
Charleston ist ein Tanzstil, der in den 1920er-Jahren in den USA populär wurde und eng mit der Musik und Kultur des sogenannten „Jazz Age“ verbunden ist. Seinen Namen verdankt der Tanz der Stadt Charleston in South Carolina, obwohl er in afroamerikanischen Gemeinschaften des Südens schon vorher in verschiedenen Formen getanzt wurde. Nationale Bekanntheit erreichte der Charleston durch Broadway-Shows und Hollywood-Filme, in denen er als Symbol der Roaring Twenties galt.

Der Solo- oder Paartanz zeichnet sich durch schnelle, energiegeladene Bewegungen aus, bei denen Beine und Füße rhythmisch geschwungen, gekickt oder überkreuzt werden. Besonders typisch sind die sogenannten „Charleston-Kicks“ – eine abwechselnde Vorwärts- und Rückwärtsbewegung der Beine, oft begleitet von rotierenden Knien oder ausdrucksstarken Armbewegungen. Die Musik dazu ist meist schneller Jazz im 4/4-Takt, wobei auch langsamere Stücke tänzerisch interpretiert werden können.
Charleston lässt sich grob in zwei Phasen unterteilen: Den 20s Charleston, der eher auf der Stelle getanzt wird und in Solo- wie Paarkontexten beliebt ist, sowie den 30s Charleston, der später mit dem Lindy Hop verschmolz und mehr raumgreifende Bewegungen und Partnerarbeit beinhaltet. Beide Varianten basieren auf einem starken Pulsgefühl und laden zur Improvisation ein.
Heute ist Charleston ein fester Bestandteil vieler Swing-Communities weltweit. Er wird oft in Solo Jazz Kursen unterrichtet, fließt aber auch in andere Swingtänze wie Lindy Hop oder Shag ein. Die charakteristische Bewegungsqualität des Charleston macht ihn besonders attraktiv für Tänzer:innen, die Freude an Ausdruck, Rhythmus und individueller Gestaltung haben.

